Wie verwandelt man den Lärm in Wohlklang? Transformation von Autobahn in Meer.

Zum „Tag gegen Lärm” sendet der MDR am 24. April 2013, 15.00 Uhr in der Sendung Lexi-TV einen Beitrag zum Thema „Sounddesign” mit den Schwerpunkten Klang und Lärm. Die Dreharbeiten dazu haben auch bei Synotec Psychoinformatik GmbH in Geyer stattgefunden. Das Fazit unseres erlebnisreichen Tages: Wir brauchen Sounddesign UND Lärmvermeidung, NUR Sounddesign oder NUR Lärmvermeidung funktioniert nicht. Unsere Grundidee ist deswegen „Klang statt Lärm“ und nicht „Stille statt Lärm“. Am 24. April 2013 gibt es den „Tag GEGEN den Lärm“ (http://www.tag-gegen-laerm.de), wie wäre es mit einem „Tag FÜR den Wohlklang?“

Das Verkehrsaufkommen steigt von Jahr zu Jahr und belastet immer stärker die Umwelt. Die akustische Umwelt ist genauso stark davon betroffen, wie auch die Natur durch Abgase. Die Lebensräume von Tieren sind gefährdet und verändern sich stark. Vögel singen tagsüber immer lauter oder verlagern ihren Liebesgesang auf die Nacht. Wale bekommen immer stärkere Ortungsprobleme durch laute Windanlagen, Schiffe und Hafenstädte. Genauso starke Probleme mit dem Lärm hat aber auch der Mensch. Kommunikation im Freien wird ein immer stärkerer Kraftakt. Warnsignale werden immer lauter, um sich so über den Stadtlärm hinwegzusetzen. Kirchenglocken sind nur noch in unmittelbarer Umgebung zu hören und verstummen in der Ferne. 

Der Mensch schottet sich immer stärker von seiner lärmenden Außenwelt ab. Immer und überall Musik mit Hilfe von Kopfhörern die mit Noise Cancelling Systemen ausgestattet sind. Lärmschutzfenster in fast allen modernen Gebäuden in Innenstädten, um so die Leute dazu zu bekommen, in lärmende Ballungszentren zu ziehen, ohne auf stille Momente zu verzichten. Quer durch die Stille der Natur werden Autobahnen gebaut, deren grollendes Grundrauschen durch hässliche Lärmschutzmauern ein wenig gedämpft werden soll. Bei der Firma Synotec Psychoinformatik GmbH glaubt man nicht an eine Zukunft, die den Lärm aussperrt. Vielmehr wird hier fieberhaft an der Transformation des Lärms zu Wohlklang gearbeitet. Die Umgebungsgeräusche sollen positiv und nachhaltig verändert werden.

Autobahn. Foto: Rainer Sturm / www.pixelio.de

Eine Autobahn durchs Grüne, weit weg von Bewohnern, ist ein seltener Anblick.
(Quelle: www.pixelio.de / Foto: Rainer Sturm)

Wie das funktionieren könnte, zeigen erste Ergebnisse von Grundlagenuntersuchungen des Wachstumskern Potenzial „Sonett”. Zuallererst werden die Klangbilder des Meeres und der Autobahn miteinander verglichen. Die Frequenzen und Modulationen der Autobahn werden in sehr detailreichen Einzelschritten verändert und an das Klangbild eines Meeres angepasst. Nach dieser Anpassung werden typische Klangmuster, die an einem Meeresstrand vorhanden sind, analysiert und untersucht. Die wichtigsten Klangmuster wie die Textur des Rauschens, das Wasserplätschern, das Versickern von Wasser im Sand oder die Klangkulisse von typischen Meerestieren werden nun aufgearbeitet und in den die Geräuschklangmuster der Autobahn eingebunden. So entstehen Stück für Stück neue Muster und aufregende Texturen, die durch verschiedene Probanden beurteilt werden, immer auf der Suche nach dem passenden Wohlklang.

Zurzeit werden umfangreiche Szenarien für die Transformation aufbereitet. Die Frequenztransformation kann dann durch eine spezielle Bepflanzung geschehen, die zwischen Autobahn und Bewohnern errichtet wird. Durch einen kleinen Springbrunnen in der Nähe der Anwohner können die Klangmuster das Rauschen weiter aufwerten und so den Wohlklang in das Leben der Bewohner bringen. Dabei ist das Transformieren einer Autobahn nur der erste Schritt: Fluglärm, Verkehrslärm oder Lärm in Einkaufszentren sollen in Zukunft nicht durch Stille ersetzt werden, sondern in Wohlklang transformiert werden. 

Die Meeresbrandung entspannt den gehetzten Anwohner an einer Autobahn.
(Foto: André Klar)

← Zurück zur Übersichtsseite    Krabbenchips gegen Bergwerksbohrer – Unser Körper hört selbst mit geschlossenen Ohren zu →  

 

Beitrag kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Erforderliche Felder sind markiert *

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>